Günther Schwab, Schriftsteller, Forstwirt und Umweltaktivist, geb. am 7. 10. 1904 in Prag, gest. am 12. 4. 2006 in Salzburg. Schwab kam 1918 mit seiner Familie nach Wien. Nach einer Ausbildung an der Handelsakademie und kurzer beruflicher Tätigkeit im Bankwesen studierte er Forstwirtschaft und trat 1923 in den Forstdienst ein. Schwab war seit 1930 Mitglied der (zeitweise verbotenen) NSDAP und der SA und veröffentlichte 1935 den Roman Mensch ohne Volk, der 1939 in der Deutschen Kulturbuchreihe des Franz-Eher-Verlags – dem Zentralverlag der Hitler-Partei – erschien. Nach verschiedenen Auslandsaufenthalten war er in Niederösterreich und der Steiermark als Forstverwalter tätig. Während des Zweiten Weltkriegs war er im Militärdienst. 1951 übersiedelte Schwab nach Salzburg und lebte seitdem als freier Schriftsteller. Er verfasste sowohl Romane und Essays als auch Hör- und Drehbücher.
Breite Rezeption fanden die zahlreichen Tier- und Landschaftsromane des Schriftstellers, darunter Kamerad mit dem haarigen Gesicht (1941), Das Glück am Rande. Ein Buch von Tieren, Bergen und Einsamkeit (1948), Im Banne der Berge. Die Geschichte eines Bergführers (1966) und Geliebter Berg (1995). Schwab war neben anderen Autoren am Drehbuch für den Heimatfilm "Der Förster vom Silberwald" (1955) beteiligt, der zu einem der erfolgreichsten Filme dieses Genres im deutschsprachigen Raum avancierte. Auf der Grundlage des Films veröffentlichte Schwab 1956 den Roman Der Förster vom Silberwald.
Seit den 1950er Jahren setzte sich Schwab aktiv für den Umweltschutz ein. In Der Tanz mit dem Teufel (1959) etwa kritisierte er die drohende Natur- und Umweltzerstörung und warnte vor der Nutzung von Atomenergie. Mit den Gefahren der Atomkraft setzte er sich auch in dem 1969 erschienenen Text Morgen holt dich der Teufel. Neues, Verschwiegenes und Verbotenes von der friedlichen Atomkernspaltung auseinander (spätere Auflage unter dem Titel Des Teufels sanfte Bombe, 1980).
Umstritten ist Schwab durch seine Affinität zum Nationalsozialismus und seine rassistischen Ansichten, die auch seine Texte beeinflussten. Dem von Schwab im Jahr 1960 gegründeten "Weltbund zum Schutz des Lebens" sowie der von ihm herausgegebenen Zeitschrift "Lebensschutz" wurden von verschiedenen Seiten nationalistische und rechtsextreme Tendenzen vorgeworfen. Schwab selbst stellte sich der Diskussion nicht und wurde dennoch unter anderem mit dem Kulturpreis der Stadt Salzburg (1980) und dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2004) ausgezeichnet. Außerdem erhielt er Ehrendoktorate durch die Fondation Université Européenne in Amsterdam (1960) und die Universität für Bodenkultur in Wien (1986). Die Verleihung des Professorentitels erfolgte im Jahr 1962.