David von Schönherr, Historiker und Archivar, geb. am 20. 10. 1822 in Kniepass bei Reutte (Tirol), gest. am 17. 10. 1897 in Innsbruck. Schönherr absolvierte Gymnasien in Meran und Hall und studierte zunächst Theologie und dann Technik an der Universität Wien. 1848 ging er nach Innsbruck, wo er die Redaktion der "Volks- und Schützenzeitung" übernahm, die er in den 1850er und 1860er Jahren zur populärsten Zeitung von Tirol machte. Von 1849 bis 1871 fungierte er als Schützenmeister des k. k. Landeshauptschießstandes und von 1859 bis 1860 als "Kreis- und Landesdefensionskommissär". Durch die Vermittlung Julius von Fickers erhielt er 1866 eine Archivarsstelle am Statthalterei-Archiv in Innsbruck, dem er bis 1877 vorstand. Schönherr setzte sich für die Erhaltung der landesfürstlichen Burg in Meran und die Restaurierung des Stammschlosses Tirol ein. Seit 1857 wirkte er als Kurator und Fachdirektor des Landesmuseums Ferdinandeum, seit 1864 als Korrespondent des "Oesterreichischen Museums für Kunst und Industrie" in Wien und war Redakteur der "Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde Tirols".
Zu seinen Werken zählen u. a. Das Schloß Runkelstein bei Bozen (1874), Alexander Colin und seine Werke 1562 bis 1612 (1889), Geschichte des Grabmals Kaiser Maximilians I. und der Hofkirche zu Innsbruck (1890) sowie fachwissenschaftliche Aufsätze in der Zeitschrift "Archiv für Geschichte und Altertumskunde". 1866 erhielt er das Ehrendoktorat der Universität Tübingen.