Karl Schöfmann, Musiker, Komponist und Pädagoge, geb. am 9. 3. 1886 in Wien, gest. am 17. 10. 1945 in Freistadt (Oberösterreich). [...] Schöfmann besuchte ab 1897 das Schottengymn. in Wien, von 1902 bis 1905 die Orgelschule der Kirchenmusik-Lehranstalt des Wiener Cäcilien-Vereins, von 1906 bis 1912 das Wiener Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde, an dem er u. a. von Franz Simandl und Eduard Madensky im Kontrabaß und von Robert Fuchs in der Komposition ausgebildet wurde. 1913 legte er die Lehramtsprüfung für Mittelschulen (Gesang, Klavier- und Orgelspiel) ab. Von 1924 bis 1926 studierte er an der Fachhochschule für Musik und darstellende Kunst u. a. bei Joseph Marx Komposition und bei Clemens Krauss Dirigieren. Diese vielfältige Ausbildung [...] befähigte Schöfmann zu einer starken Präsenz im Wiener Musikleben: Er war 1910 bis 1919 Domorganist von St. Stephan, an zahlreichen Wiener Kirchen Organist [...] und Regenschori [...]. Als Orchestermusiker war Schöfmann ab 1917 Substitut, von 1919 bis 1944 definitives Mitglied der Bundestheater und spielte in deren Orchestern (Burgtheater, Akademietheater, Staatsoper) Orgel, Klavier, Kontrabaß und Schlagzeug. [...] 1921 bis 1923 war Schöfmann zudem Kontrabaß-Stimmführer im Wiener-Frauen-Symphonie-Orchester. Weiters unterrichtete er zeitweise Gesang an Wiener Mittelschulen und wirkte (1923 bis 1929) am Lutwak-Patonay Konservatorium sowie an anderen Wiener Musiklehranstalten als Lehrer für Orgel, Klavier, Kontrabaß und Musiktheorie. Schöfmanns reiches, schon frühzeitig einsetzendes kompositorisches Schaffen, das einen Schwerpunkt in der Kirchen- und Orgelmusik und im Melodram hat, erlebte zu seinen Lebzeiten zahlreiche, von der Kritik günstig beurteilte Aufführungen [...]. Sein Lehrer Marx charakterisiert Schöfmann als gediegenen Tonsetzer und tadellosen Kontrapunktiker, der sich von Modeströmungen fernhielt. [...]