Leopold Schmidt, Volkskundler und Musikforscher, geb. am 15. 3. 1912 in Wien, gest. am 12. 12. 1981 ebenda. Schmidt studierte Volkskunde, Völkerkunde und Germanistik bei Arthur Haberlandt, Ludwig Radermacher und Eduard Castle an der Universität Wien und promovierte 1934 mit der Arbeit Untersuchungen zur Formgeschichte der deutschen Weihnachtsspiele. Zwischen 1936 und 1938 ordnete er die Sammlung religiöser Volkskunde von Rudolf Kriss. Seit 1936 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Österreichischen Museum für Volkskunde, das er ab 1952 als Direktor leitete. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Soldat. Er habilitierte sich 1940, wurde 1952 zum außerordentlichen und 1959 zum ordentlichen Professor ernannt. Ab 1952 redigierte er die "Jahrbücher des Österreichischen Volksliedwerks", die "Österreichische Zeitschrift für Volkskunde" und die "Veröffentlichungen des Österreichischen Museums für Volkskunde".
Zu Schmidts Veröffentlichungen zählen u. a. Zwischen Bastei und Linienwall Wiener Vorstädte und ihre Gäste (1947), Geschichte der österreichischen Volkskunde (1951), Burgenländische Volkskunde 1951–1955. Bericht über ein halbes Jahrzehnt Sammlung und Forschung (1956), Die Volkserzählung Märchen. Sage, Legende, Schwank (1963), Bauernmöbel aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz (1967) und Gegenwartsvolkskunde. Eine bibliographische Einführung (1976). 1978 wurde Schmidt mit dem Hartel-Preis ausgezeichnet.