August Schmidt, Schriftsteller, Musiker und Vereinsorganisator, geb. am 9. 9. 1808 in Wien, gest. am 13. 10. 1891 ebenda. Schmidt erhielt bereits im Alter von fünf Jahren Violinunterricht, absolvierte von 1819 bis 1824 das Piaristengymnasium in Wien und wurde von Johann Baptist Henneberg und Ludwig Schwarzböck zum Sänger ausgebildet. Zwischen 1828 und 1834 leistete er Militärdienst, wurde anschließend zur Staatsschuldenkassa versetzt, wo er zum "Kontrollor" avancierte und ging 1870 in den Ruhestand. Als Komponist und Literat von eher geringer Bedeutung, machte er sich als Vereinsorganisator, Musikschriftsteller und Journalist verdient. Ab 1836 veröffentlichte er Gedichte, Erzählungen sowie Reiseberichte in Zeitungen und Zeitschriften. Schmidt war an der Gründung wichtiger Wiener Musikvereinigungen, u. a. des Wiener Männer-Gesangsvereins (1843) und der gemischten Chorvereinigung der Wiener Singakademie (1858) beteiligt. 1841 begründete er die "Allgemeine Wiener Musikzeitung", die wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung des Wiener Musiklebens hatte. 1847 trat er aus der Redaktion aus, betätigte sich jedoch weiterhin journalistisch im "Wanderer" und der "Süddeutschen Musik-Zeitung". Schmidt veröffentlichte u. a. Denksteine (1848), Geschichte des Wiener Männergesang-Vereins(1868) und Monographie des Madrigals (1890).