Foto von Johann Martin Schleyer

Johann Martin Schleyer, Pfarrer, geb. am 18. 7. 1831 in Oberlauda (Bayern), gest. am 16. 8. 1912 in Konstanz (Baden-Württemberg). Der katholische Pfarrer erlangte durch seine Erfindung der Welthilfssprache "Volapük" Berühmtheit. "Volapük" wurde der Öffentlichkeit 1879 präsentiert und stieß anfangs auf reges Interesse weiter Schichten. Da sich Schleyer aber allen notwendigen Reformen widersetzte und 1887 das einfachere Esperanto aufkam, verlor sich die Anhängerschaft des "Volapük" bald weitgehend. Schleyer betätigte sich zeitlebens auch dichterisch als Lyriker und musikalisch – angeblich spielte er 16 Instrumente. Schleyer, der während des sogenannten Kulturkampfes zwischen Kirche und Staat anlässlich einer Predigt gegen den Sozialismus einige Monate in Festungshaft verbrachte, war ein Urgroßonkel des 1977 von RAF-Terroristen ermordeten Hanns Martin Schleyer.

Text: Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung für Plansprachen (März 2008)     Text drucken
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek

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