Sigmund Schlesinger (Pseudonym: Memor), Journalist und Schriftsteller, geb. am 15. 6. 1832 in Waagneustadl (Ungarn), gest. am 7. 3. 1918 in Wien. Schlesinger studierte Philosophie an der Universität Wien, war seit 1855 journalistisch tätig und trat in die Redaktion der "Wiener Morgenpost" ein. 1863 wechselte er zum Wiener "Fremdenblatt" und war ab 1867 Feuilletonist und Theaterkritiker des "Neuen Wiener Tagblatt". Schlesingers Arbeitsgebiet war das Feuilleton, daneben trat er auch – zu Beginn gemeinsam mit Franz Nissel – als Verfasser von Dramen hervor. Seine Einakter und Dramolette gehörten bald zum Repertoire des Wiener Hofburgtheaters (später: Burgtheater).
Zu seinen Werken zählen die Lustspiele Mit der Feder (1863), Wenn man nicht tanzt (1863), Der Hausspion (1864), Am Freitag (1865), Ein liberaler Kandidat (1872), Das Ende vom Anfang (1890) und Großpapa Bolz (1909). 1880 erschienen ausgewählte Feuilletons unter dem Titel Wiener Tageblätter.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Dezember 2009)     Text drucken

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