Adalbert Franz Seligmann, Historienmaler, geb. am 2. 4. 1862 in Wien, gest. am 13. 12. 1945 ebenda. Seligmann absolvierte von 1880 bis 1886 die Kunstakademien in Wien und München, wo er u. a. bei Alexander Wagner studierte. 1887 nach Wien zurückgekehrt, war er zwischen 1892 und 1904 Kunstreferent der "Wiener Sonn- und Montags-Zeitung" sowie bis 1933 der Tageszeitung "Neue Freie Presse" und wirkte seit 1897 als Lehrer an der von ihm begründeten "Kunstschule für Frauen", die 1910 verstaatlicht wurde. 1911 wurde er Dozent für die Fächer Kostümkunde und Kunstgeschichte an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Zu seinen künstlerischen Werken zählen u. a. Die heilige Familie (1888), Der Billrothsche Hörsaal (1890), Hermes Psychopompos (1893), Belladonna (1898), Verlesung der pragmatischen Sanktion (1912), Eine Vorstellung im Schönbrunner Schloßtheater (1915). Seligmann veröffentlichte außerdem die Satire Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller aus den Jahren 1905–1907 (1908), Kunst und Künstler von Gestern und Heute (1910) sowie Ein Bilderbuch aus dem alten Wien (1913).