Simon Sechter, Musiktheoretiker und Komponist, geb. am 11. 10. 1788 in Friedberg (Böhmen), gest. am 10. 9. 1867 in Wien. Sechter war Klavier-Schüler bei Johann Anton Koželuh in Wien und eignete sich autodidaktisch mathematisches Wissen an. Seit 1808 war er als Privatlehrer tätig und unterrichtete ab 1811 Musik am Blindeninstitut in Wien. 1824 wurde er Hoforganist und 1851 Lehrer am Konservatorium in Wien. Er bildete zahlreiche bekannte Komponisten aus, u. a. Franz Schubert und Anton Bruckner. Sein dreibändiges Werk Grundsätze der musikalischen Komposition (1853–1854), führte die Fundamentalbaß-Theorie von Jean-Philippe Rameau weiter und war ein oft benutztes Lehrbuch. Er schuf über 800 Kompositionen nahezu aller musikalischer Gattungen, viele Kirchenmusikwerke, Fugen, Präludien und Stücke für Orgel sowie die burleske Oper Ali Hitsch-hatsch (1844). Sechter erhielt das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone (1863) und wurde 1852 gemeinsam mit Robert Schumann zum Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde ernannt.