Karl Ronniger, Botaniker und Finanzbeamter, geb. am 13. 8. 1871 in Gmunden (Oberösterreich), gest. am 5. 2. 1954 in Wien. Ronninger besuchte die Radetzky-Realschule im dritten Wiener Gemeindebezirk und trat 1889 in den Staatsdienst ein. Er war zunächst k. k. Rechnungspraktikant im Präsidialbureau der Finanzlandesdirektion in Wien und wurde später in das Finanzministerium übernommen. Ab 1925 leitete er das Rechnungsdepartement IV. und wurde als Regierungsrat pensioniert. Seit 1897 war er Mitglied der Zoologisch-botanischen Gesellschaft, gehörte ab 1915 dem Ausschuss der Gesellschaft an und war ab 1936 viele Jahre lang Vizepräsident. Ronninger befasste sich mit polymorphen, sogenannten kritischen Gattungen, z. B. "Gentiana", "Euphrasia", "Alectorolophus", "Melampyrum" und "Centaurium", denen er auf seinen zahlreichen Exkursionen und Reisen, u. a. ins südliche Mitteleuropa und das europäische Mittelmeergebiet, besondere Aufmerksamkeit widmete. Später spezialisierte er sich auf die Gattung Thymus, als deren bester Kenner er galt. 1924 wurde Ronninger in Anerkennung seiner Arbeiten über die britischen Thymnus-Formen zum Ehrenmitglied der "Botanical Society of the British Islands" ernannt. Ronniger veröffentlichte Beiträge in den "Verhandlungen der Zoologisch Botanischen Gesellschaft" und der "Österreichischen Botanischen Zeitschrift".

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Februar 2010)     Text drucken

Bestandsrecherche Karl Ronniger in der Datenbank
"Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich"