Leopold Wolfgang Rochowanski, Lyriker, Dramatiker, Erzähler, Librettist, Kunsthistoriker und Verleger, geb. 3. 8. 1885 in Zuckmantel (Zlaté Hory, CZ), gest. 13. 9. 1961 in Wien. Er wurde als Sohn eines Notars im österreichischen Teil Schlesiens geboren. Er studierte Philosophie und Jura an der Universität Wien. Mit seinem Umzug nach Wien begann Rochowanskis Etablierung als Beobachter, Darsteller und Beteiligter in der Wiener Kunstszene. In seinen kunstgeschichtlichen und die Kunstszene der Zeit behandelnden Büchern verbindet Rochanowski Elemente des Jugendstils und des Expressionismus. In seinen Lyrik- und Prosabänden scheinen häufig Momente seiner schlesischen Heimat auf. Zu seinen letzten Veröffentlichungen gehören ein Gedichtband (1954) und die Landschaftsdarstellung Einladung in die Wachau (1956).
Ab 1913 war Rochanowski als Redakteur für österreichische und ausländische Blätter tätig. Gemeinsam mit L. Steinmetz und L. Sandor gündete er die Aktionsbühne "Der Bücherkasten", organisierte Ausstellungen und trat als Tänzer auf. 1923/24 wurde er zum Leiter des Thyrsos-Verlags. Unter den Nationalsozialisten erhielt Rochanowski Publikationsverbot. Nach 1945 wurde er Leiter des Agathon-Verlags und Herausgeber der "Agathon-Almanache" und Feuilletonist für die Tageszeitungen "Neues Österreich" und "Wiener Kurier". Ab 1946 gab er "Die schönen Künste" sowie von 1946 bis 1947 vierteljährlich "Die literarische Welt" heraus.

Text: Dokumentationsstelle für neuere Österreichische Literatur / Handschriftensammlung (August 2014)    Text drucken

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