Carl Ritter, Zeichner, Aquarellist und Chronist, geb. 1807, gest. am 1. 7. 1885 in Gmunden (Oberösterreich). Der aus Eisenerz stammende Ritter trat 1826 in den ärarischen Dienst ein und war ab Juli 1853 als Kanzlist im Präsidialbüro der "k.k. Salinen- und Forstdirektion" in Gmunden tätig. Ritters zeichnerisches Werk ist wegen seiner genauen Ortsdarstellungen für die Topographie und Geschichte Gmundens von großer historischer Bedeutung, da er eine fast systematische Dokumentation der verschiedenen Stadtansichten und Gebäudekomplexe anfertigte. Seine erste nachweisbare "Gmundner Zeichnung" ist mit "1824" datiert und beweist, daß sich bereits der siebzehnjährige Ritter sehr intensiv zeichnerisch betätigte und mit der Umgebung Gmundens bestens vertraut war. Seit 1835 war Ritter auch ein wichtiger Mitarbeiter der lithographischen Offizin des Joseph Hafner in Linz. In dieser Werkstatt erschienen ab 1835 auch zwei Landschaftsserien aus Gmunden und Umgebung, die je acht Bilder umfassten. Zwei besonders eindrucksvolle Gmundner Ansichten "Der Seeplatz in Gmunden"und "Gmunden-Seestadtl" verlegte Ritter in Eigenregie, den Druck besorgte die Kunstanstalt L. Förster in Wien.
Ab dem Jahr 1849 betrieb er in Gmunden eine gut besuchte und sehr angesehene Zeichenschule. Nach seiner Pensionierung am 1. Oktober 1869, beschäftigte sich Ritter ab 1873 mit der Verfassung einer sechsbändigen "Chronik von Gmunden und anliegender Striche des Salzkammergutes. Von der ältesten bis zur neuesten Zeit". Diese handgeschriebene Chronik illustrierte er mit zahlreichen Aquarellen und Zeichnungen die er der Chronik beilegte.