Alois Riedler, Techniker, geb. am 15. 5. 1850 in Graz, gest. am 25. 10. 1936 in Semmering (Niederösterreich). Riedler studierte von 1866 bis 1871 Maschinenbau an der Technischen Hochschule Graz, war zwischen 1871 und 1873 Assistent an der Deutschen Technischen Hochschule Brünn, 1873 Assistent, 1875 Maschinenkonstrukteur an der Technischen Hochschule Wien, von 1880 bis 1883 außerordentlicher Professor an der Technischen Hochschule München, von 1883 bis 1888 ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Aachen und von 1888 bis 1921 ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg. 1899/1900 fungierte er als Rektor. [...] Riedler bemühte sich unablässig um eine praxisnahe Ausbildung von Maschinenbauingenieuren. Er arbeitete u. a. auf den Gebieten Maschinenzeichnen, Dampf-, Gesteinsbohr-, Wasserwerks- und Lasthebemaschinen, Dieselmotoren, Kleinautomobile sowie grundlegend über schnellaufende Gebläse und Pumpen. 1895 gründete er an der Technischen Hochschule Berlin das erste Maschinenlaboratorium. Riedler hatte wesentlichen Anteil am Zustandekommen des Promotions-Rechtes der Technischen Hochschulen und an der Einführung des akademischen Grades Diplomingenieur. Nach 1900 setzte sich Riedler dafür ein, daß nur Hochschulabsolventen den Ingenieur-Titel führen sollten, und veröffentliche Vorschläge zur Reform der Technischen Hochschulen, wobei er höchstes wissenschaftliches Niveau mit Praxisnähe verbinden wollte.
Er veröffentlichte u. a. Das Maschinen-Zeichnen (1896), Über die geschichtliche und die zukünftige Bedeutung der Technik (1900), Wirklichkeitsblinde in Wissenschaft und Technik (1919), Die neue Technik (1921) und Unfallverhütung und Rechtspflege (1923).

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 18.06.2009) [gekürzt]     Text drucken

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