Andreas Reischek, Naturforscher, geb. am 15. 9. 1845 in Linz, gest. am 3. 4. 1902 ebenda. Der Sohn eines Finanzbeamten wuchs in Schloss Weinberg bei Kefermarkt (Oberösterreich) auf und absolvierte ab 1860 eine Bäckerlehre. 1866 mußte er zu den Alpenjägern nach Italien einrücken und wurde nach Ende des Feldzuges dem 26. Feldjäger-Bataillon zugeteilt. 1876 wurde er vom Militärdienst beurlaubt, dem österreichischen Militärattaché in Rom zugeteilt und studierte als außerordentlicher Hörer Ornithologie an der Universität. Nach Wien zurückgekehrt etablierte er sich dort als Präparator und Naturalienhändler. Der damalige Intendant des Naturhistorischen Museums, Ferdinand von Hochstetter, wurde auf Reischek aufmerksam und engagierte ihn 1877 für die Einrichtung des neugebauten Museums in Christchurch (Neuseeland). Dort stelle er bis 1879 die naturwissenschaftliche Sammlung auf.
Gemeinsam mit Julius von Haast unternahm er größere Reisen zu den Nordinseln Neuseelands, wandte sich auch den Inseln im Osten der Hauptinseln zu und ging nach Auckland, wo er die Sammlungen des Museums ordnete und ergänzte. Reischek unternahm wiederholt Expeditionen in das Gebiet der Maori-Indianer, freundete sich mit ihnen an und wurde mit ihren Sitten und Bräuchen bekannt. Insgesamt führte er acht Expeditionen durch, die ihn auch auf die entlegenen Auchrand- Campell-, Antipoden-, Bounty- und Chatham-Inseln führten. 1889 kehrte Reischek nach Wien zurück, verkaufte seine Präparate-Sammlung, die 3.016 Vögel, 120 Säugetiere, 8.000 Fische und Reptilien sowie 2.460 Pflanzennummern umfasste, dem Naturhistorischen Museum. Ab 1894 lebte er in Kefermarkt und zog 1898 nach Linz.