Willi Reich, Musikkritiker und Schriftsteller, geb. am 27. 5. 1898 in Wien, gest. am 1. 5. 1980 in Zürich. Reich leistete von 1914 bis 1916 Kriegsdienst, studierte Musikwissenschaften und Philosophie an der Universität Wien und absolvierte ein privates Kompositionsstudium bei Alban Berg und Anton von Webern. Seit 1924 schrieb er Musikkritiken für verschiedene Zeitungen. Er promovierte 1934 mit der Dissertation Padre Martini als Lehrer und Theoretiker. Zwischen 1932 und 1937 gab er die Musikzeitschrift "23" heraus, die Missstände im Wiener Musikleben bekämpfte und sich für moderne zeitgenössische Musik, wie die "Dodekakophonie" Arnold Schönbergs, einsetzte. 1938 emigrierte er in die Schweiz und lebte bis 1947 als Musikforscher und freier Schriftsteller in Basel. Ab 1948 arbeitete er als Musikkritiker für die "Neue Zürcher Zeitung". 1959 erhielt er einen Lehrauftrag für Musiktheorie und Musikgeschichte an der Technischen Hochschule in Zürich und wurde 1967 zum Professor ernannt.
Reich veröffentlichte u. a. Romantiker der Musik (1947), Goethe und die Musik (1949), Alban Berg, Leben und Werk (1963), Schönberg oder Der konservative Revolutionär (1968) und gab Briefe und Schriften berühmter Komponisten, wie Hugo Wolf (1947) und Johann Sebastian Bach (1957), heraus.