Leo Planiscig, Museumskustos und Kunstberater, geb. am 31. 8. 1887 in Görz, gest. am 7. 7. 1952 in Florenz. Planiscig studierte Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität Wien, promovierte 1912 und wurde dann Assistent an der Estensischen Kunstsammlung in Wien. Bis 1914 war er Erzherzog Franz Ferdinand als Kunstberater zugeteilt und wurde 1917 zum Kustos am Kunsthistorischen Museum in Wien ernannt. Zahlreiche Reisen führten ihn nach Frankreich, Italien, Deutschland, England und Holland. Von 1919 bis 1938 leitete er die Skulpturen-Abteilung am Kunsthistorischen Museum, arbeitete eng mit dem Kunsthistoriker Ernst Kris zusammen und gab das "Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen" heraus. 1936 ging er wegen eines Disziplinarverfahrens in den Ruhestand, emigrierte nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 nach Florenz und lebte dort als Privatgelehrter.
Neben zahlreichen Aufsätzen und Abhandlungen in Fachzeitschriften, veröffentlichte Planiscig u. a. Geschichte der venezianischen Skulpturen im 14. Jahrhundert (1916) sowie Monographien über Venezianische Bildhauer der Renaissance (1921) und Andrea del Verrocchio (1941).