Hans Pfitzner, Komponist und Dirigent, geb. am 5. 5. 1869 in Moskau, gest. am 21. 5. 1949 in Salzburg. Pfitzner besuchte von 1886 bis 1890 das Hochsche Konservatorium in Frankfurt am Main und nahm Unterricht in Musiktheorie bei Iwan Knorr sowie in Klavier bei James Kwast. Ab 1894 war er Kapellmeister und Korrepetitor am Stadttheater in Mainz, brachte 1895 sein Musikdrama Der arme Heinrich zur Aufführung und unterrichtete ab 1897 am Sternschen Konservatorium in Berlin. Von 1903 bis 1908 fungierte er als erster Kapellmeister am Theater des Westens in Berlin und ging anschließend nach Straßburg, wo er zum Städtischen Musikdirektor und Direktor des Konservatoriums ernannt wurde. Sein Hauptwerk, die musikalische Legende Palestrina wurde 1917 in München uraufgeführt. Ab 1919 lebte er in München, unterrichtete in den 1920er Jahren eine Meisterklasse für Komposition in Berlin und wurde 1929 an die Akademie der Tonkunst in München berufen. 1936 erfolgte seine Ernennung zum "Reichskultursenator". Während des Zweiten Weltkriegs lebte er in Wien. Pfitzner, der sich als Nachfolger des romantischen Lieds sowie der romantischen Oper sah, veröffentlichte auch theoretische Werke, u. a. Vom musikalischen Drama (1915), Futuristengefahr (1917), Die neue Ästhetik der musikalischen Impotenz (1919) und Über musikalische Inspiration (1940). Zu seinen Kompositionen zählen die Opern Der arme Heinrich (1895), Die Rose vom Liebesgarten (1901), Das Christelflein (1906) und Das Herz (1931), die Chorphantasie Das dunkle Reich (1929), die Kantate Von deutscher Seele (1921), eine Kantate nach Goethes Urworte orphisch (1949) sowie Symphonien, Streichquartette, Klavierstücke, Chöre und Lieder. 1947 erschien die Autobiographie Eindrücke und Bilder meines Lebens.