Leo Perutz, Schriftsteller, geb. am 2. 11. 1882 in Prag, gest. am 25. 8. 1957 in Bad Ischl (Oberösterreich). Perutz studierte Mathematik und Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien und wechselte an die Technische Hochschule, wo er vermutlich einen Abschluss im Fach Versicherungsmathematik machte. Er diente als Offizier im Ersten Weltkrieg und wurde 1916 schwer verwundet. Nach 1918 war er als Korrespondent in Russland tätig, arbeitete bei einer Versicherung in Prag und lebte als Schriftsteller in Wien, wo er zu den Literatenkreisen, die sich im Café Central und Café Herrenhof trafen, gehörte. Perutz zählte zu den meistgelesenen Autoren der Zwischenkriegszeit. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 emigrierte er nach Palästina und lebte in Haifa und Tel Aviv. Nach 1945 lebte er abwechselnd in Österreich und Tel Aviv. Zu seinen Werken zählen die Romane Die dritte Kugel (1915), Zwischen neun und neun (1918), Der Marques de Bolibar (1920), Der Meister des jüngsten Tages (1923), Wohin rollst du, Äpfelchen? (1928), Sankt Petri-Schnee (1933), Der Schwedische Reiter (1936), Nachts unter der steinernen Brücke (1953) sowie postum Der Judas des Leonardo (1959).