Otto Pächt, Kunsthistoriker, geb. am 7. 9. 1902 in Wien, gest. am 17. 4. 1988 ebenda. Der Sohn des Textilfabrikanten David Pächt studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien und promovierte 1925 mit der Dissertation Das Verhältnis von Bild und Vorwurf in der mittelalterlichen Entwicklung der Historiendarstellung. Er arbeitete an der Neuausgabe von Alois Riegels Spätrömische Kunstindustrie mit und gab zwischen 1931 und 1933 die "Kunstwissenschaftlichen Forschungen" heraus. 1932 habilitierte er sich mit der Arbeit Gestaltungsprinzipien der westlichen Malerei des 15. Jahrhunderts an der Universität Heidelberg. 1933 kehrte er nach Österreich zurück, ging 1936 nach England und war als Berater der Nationalgalerie von Irland tätig. Zwischen 1937 und 1941 forschte er am Warburg Institute in London, erstellte einen Katalog der Illuminierten Handschriften der Bodleian Library in Oxford und unterrichtete an der Universität Oxford. 1956/1957 war er Fellow am Institute for Advanced Studies in Princeton und erhielt 1960 eine Gastprofessur am Institute for Advanced Studies der New York University. 1963 wurde er als ordentlicher Professor an die Universität Wien berufen. 1972 erfolgte seine Emeritierung. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. Illuminated manuscripts in the Bodleian Library Oxford (1973), Französische Schule (1974), Holländische Schule (1975), Methodisches zur Kunsttheoretischen Praxis (1977), Flämische Schule (1983) und Buchmalerei des Mittelalters (1984). Pächt wurde 1967 zum wirklichen Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2010)     Text drucken

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