Max Osborn, geb. am 10. 2. 1870 in Köln, gest. am 24. 9. 1946 in New York, stammte aus einer jüdischen Bankiersfamilie und studierte in Heidelberg, Münster und Berlin Kunstgeschichte. Nach seinem Studium war er zunächst Kunstredakteur bei der „BZ am Mittag“ und wurde bei seiner nächsten beruflichen Station, der berühmten „Vossischen Zeitung“, einer der wichtigsten deutschen Kunstkritiker (und war zugleich Präsident der „Vereinigung der deutschen Kunstkritiker“), der mit seinen Artikeln großen Einfluss ausübte. Mit seinen Monographien war er sogar in der Lage, für den Durchbruch bestimmter Künstler zu sorgen, wie etwa von Max Oppenheim oder Emil Orlik. Auch für den Kunsthandel war Osborn eine wichtige Figur, schließlich war er Mitglied der Ankaufskommission der National-Galerie und der Kunstkommission der Stadt Berlin. 1933 wurden seine Bücher verboten. Zur Flucht konnte er sich nicht gleich entschließen, sondern engagierte sich als Mitbegründer des Jüdischen Kulturbundes, bevor er 1935 zunächst nach Palästina, 1938 nach Frankreich und schließlich 1941 in die USA emigrierte.

 

Text: Wienbibliothek im Rathaus (Dezember 2013)     Text drucken

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