Peter Orthofer, Schriftsteller und Journalist, geb. am 17. 6. 1940 in Berlin, gest. am 13. 2. 2008 in Wien. Orthofer wuchs in der Steiermark auf, besuchte das Gymnasium in Graz und studierte Philosophie, Germanistik, Psychologie, Kunstgeschichte sowie Volkskunde in Graz und Wien. Am Beginn seiner schriftstellerischen Karriere schrieb er vorzugsweise Lyrik und Kurzgeschichten. Nach der Matura arbeitete er als Autor und Sprecher für das ORF-Landesstudio Steiermark, verfasste Glossen und Kritiken für Grazer Tageszeitungen, z. B. "Neue Zeit" und "Kleine Zeitung", und war Mitbegründer des Forum Stadtpark (1960).
1959 gaben Peter Orthofer und Günter Straschek erstmals die Literaturzeitschrift "reflexe. kunst und kultur aus jugendlicher perspektive" heraus. Anfang 1960 kam er als Autor und Conférencier zum Grazer Studentenkabarett "Der Würfel". Mit Dieter Gogg, Kuno Knöbl, Udo Simonitsch und Gerhard Steffen vom "Würfel" schrieb er auch eine wöchentliche satirische Seite in der "Kleinen Zeitung". 1961 gastierte "Der Würfel" bei Gerhard Bronner im Neuen Theater am Kärntnertor mit dem Programm "Weh dem, der rügt". Nach diesem Gastspiel zerfiel der "Würfel" und Orthofer blieb als Conférencier, Darsteller und Autor am 'Kärntnertor-Theater'. Dort folgten Programme wie "Wedel sei der Mensch" (1961), "Sumper fidelis" (1962), "Die Arche Nowak"(1963) oder "Wiener Testwochen" (1964). Im ORF-Fernsehen gestalteten Bronner und Orthofer ab Mitte der 1960er Jahre die TV-Sendungen "Zeitventil" und "Die große Glocke". Nach deren Absetzung schrieb Orthofer weiterhin für Fernsehen (ARD, ZDF und ORF) und Rundfunk, aber auch Glossen und Satiren für diverse Zeitungen und Zeitschriften und verfasste zahlreiche satirische Bücher. Daneben textete er Lieder und Chansons für Marianne Mendt und Kurt Sowinetz. 1976 begann seine Zusammenarbeit mit dem Kabarettisten Hans Peter Heinzl. Bis zu dessen Tod 1996 gestalteten sie gemeinsam mehr als zwanzig sehr erfolgreiche Programme. Das Erfolgs-Programm "Lex Minister" wurde 1990 von Peter Patzak verfilmt. Nach Heinzls Tod schrieb Orthofer vor allem für den Schauspieler und Entertainer Alfons Haider Kabarettprogramme. Für Götz Kauffmann textete er "Tick Tac Talk" und mit seiner Kollegin Renate Basten verfasste er Programme für Erwin Neuwirth ("Urlaubsgelächter") oder Joe Harriet und Edith Leyrer ("Frau-Schau"). Das letzte große Bühnenstück, "C'est la vie" wurde 2007 beim Stockerau Open Air Festival uraufgeführt. 1989 gründete er das Kabarett- und Kleinkunstfestival "Ybbsiade", deren langjähriger Intendant er war. Orthofer wurde für seine Verdienste mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Wien ausgezeichnet. 2001 wurde ihm der Professorentitel verliehen. Er veröffentlichte u. a. Österreich hat immer Saison (1966), Das Wandern ist des Deutschen Lust (1968), Mensch, ärgere dich doch (1971), Das Universal-Parteibuch für jede Überzeugung (1985), Highlife für jedermann (1987), Die Wahrheit über Österreich (1989), Peter Orthofers Sexkoffer (1991) und Money mag man eben (1999).