Max von Oberleithner, Komponist, Dirigent, Jurist und Tuchfabrikant, geb. am 11. 7. 1868 in Mährisch-Schönberg (Šumperk, Tschechien), gest. am 4./5. 12. 1935 ebenda, promovierte 1892 zum Dr. jur. an der Universität Wien. Zwischen 1890 und 1895 war er Privatschüler Anton Bruckners und anschließend Theaterkapellmeister in Teplitz (Teplice, Tschechien). 1896 verbrachte er ein Jahr in Düsseldorf, wo er eine Anstellung ebenfalls als Theaterkapellmeister fand. Dann kehrte er wiederum nach Wien zurück, wo er in den Wagner-Kreisen Präsenz zeigte. Von Oberleithners Werk umfasst vor allem Opern, wobei darin eine Affinität zum Gesamtkunstwerk ersichtlich ist. Als Beispiel seien hier genannt der 1912 aufgeführte Einakter Aphrodite (nach dem gleichnamigen Roman Pierre Louÿs’ von 1896) und seine erfolgreichste Volksoper Der eiserne Heiland (1917), worin er krasse Verismo-Effekte verarbeitete.