Robert Neumann (Pseudonym: Robert Hecht), Schriftsteller, Publizist und Literaturkritiker geb. am 22. 5. 1897 in Wien, gest. am 3. 1. 1975 in München. Neumann promovierte im Fach Germanistik mit der Arbeit Heine und der Dilettantismus. Der literarische Durchbruch gelang ihm 1927 mit der Parodiensammlung Mit fremden Federn. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden Neumanns Bücher in Deutschland verboten und verbrannt. Neumann ging 1934 von Wien nach London ins Exil und engagierte sich dort im Free Austrian Movement. Außerdem gründete er, gemeinsam mit Franz Werfel, den Austrian-P.E.N.-Club. Nach Kriegsende arbeitete Neumann in London für die British Broadcasting Corporation (BBC) und veröffentlichte auch Texte in englischer Sprache, z. B. den Roman Children of Vienna (1946), der 1948 unter dem Titel Die Kinder von Wien in deutscher Sprache erschien. 1950 wurde Neumann zum Vizepräsidenten des Internationalen P.E.N. gewählt. 1966 beteiligte er sich an der Debatte um die Gruppe 47, indem er einen kritischen Beitrag in der 'linken' Hamburger Zeitschrift "konkret" publizierte. Die Bedeutung Neumanns ist nicht zuletzt in der Modernität seines Schreibens zu sehen, die ihren Ausdruck in der beständigen Infragestellung und Verfremdung narrativer Muster findet.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Oktober 2009)     Text drucken

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