Heinrich Natter, Bildhauer, geb. am 16. 3. 1844 in Graun (Südtirol), gest. am 13. 4. 1892 in Wien. Natter war zunächst bei einem Bildhauer in Meran (Südtirol) in der Lehre und wurde anschließend von Johann Geyer in Augsburg im Zeichnen unterrichtet. Er setzte seine Studien bei Max Widnmann in München fort. Dann bereiste er Italien, hielt sich in Riva und Venedig auf, leistete 1866 Militärdienst und ließ sich später in München nieder. Durch seine in Wien erfolgte Eheschließung mit Ottilie Hirschl begann Natters enge Beziehung zur Stadt Gmunden. Sein Schwiegervater, der Wiener Industrielle Moriz Hirschl, pflegte die Sommermonate mit seiner Familie in Gmunden zu verbringen, wo er dann auch im Jahr 1875 ein Haus erwarb. Im Sommer 1875 weilte Natter erstmals zu Besuch bei seinen Schwiegereltern in deren Gmundner Villa und schloss viele Bekanntschaften, u. a. mit dem kunstsinnigen Industriellen Anton Satori, dem Komponisten Carl Goldmark, den Hofburgschauspieler Carl La Roche und Friederike Goßmann. Die in Gmunden geknüpften Kontakte waren für Natters weiteres künstlerisches Schaffen von großer Bedeutung. So regte ihn Satori zum Entwurf des nordischen Gottes Thor an und beauftragte ihn im Namen des Wiener Haydn-Komitees mit der Ausführung einer Skizze für das geplante Wiener Haydn-Denkmal.
Natter schuf Porträtbüsten und -statuen, fertigte zahlreiche Denkmäler an, u. a. das von Robert Schumann in Leipzig (1872), von Joseph Haydn in Wien (1887) und von Walther von der Vogelweide in Bozen (1889) sowie die im Kaiser-Franz-Joseph-Park in Gmunden stehende Brunnenfigur "Der Gnom mit dem Bergkristall" (1887) und das nach seinen Entwürfen ausgeführt Kaiser-Franz-Joseph-Denkmal.