Adolf (Adolph) Müller sen., Komponist, Schauspieler, Sänger und Kapellmeister, geb. am 7. 10. 1801 in Tolna (Ungarn) als Matthias Schmidt, gest. am 29. 7. 1886 in Wien. Der früh verwaiste Müller wurde von seiner Tante aufgezogen. Seine musikalische Kariere begann bereits mit sieben Jahren, als er seine ersten Klavierkonzerte gab und gleichzeitig vom Brünner Domkapellmeister Joseph Rieger musikalisch ausgebildet wurde. Daneben hatte er Engagements als Schauspieler und Sänger in Prag, Lemberg (Lviv, Ukraine) und Brünn (Brno, Tschechien). 1823 kam er nach Wien ans Theater in der Josefstadt und wurde von Joseph von Blumenthal weiter ausgebildet. Im selben Jahr erklang seine Kantate Österreichs Stern zum Geburtstag von Kaiser Franz I. sowie zwei Jahre später sein Singspiel Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, das im Theater in der Josefstadt uraufgeführt wurde. Seinen Durchbruch als Komponist hatte Müller 1826 nach der Aufführung von Carl Maisls Parodie Die schwarze Frau auf die Opéra comique La dame blanche von François-Adrien Boïeldieu. Zwischen 1826 und 1828 hatte Adolf Müller ein Engagement als Sänger und zwischenzeitlich als Kapellmeister am Kärntnertortheater. 1827 sang er beim Begräbnis Beethovens. 1828 bis 1838 wurde Müller von Carl Carl engagiert ans Theater an der Wien, ab 1838 dann als Musikdirektor des Theaters in der Leopoldstadt. Zwischen 1847 und 1878 arbeitete er erneut im Theater an der Wien. Bis 1880 hatte er noch eine Stelle als Kapellmeister am Ringtheater. Müllers Werk umfasst eine Vielzahl von Singspielen, Operetten, Tänzen (ca. 640 Bühnenwerke) und Liedern, aber auch Kirchenmusik, was ihn als einen der bedeutendsten und meistverlegten Komponisten seiner Zeit auszeichnet.