Alfred von Montenuovo, Hofbeamter, geb. am 16. 9. 1854 in Wien, gest. am 6. 9. 1927 ebenda. […] Montenuovo absolvierte juristische Studien an der Universität Heidelberg und nahm an der Okkupation Bosniens teil. 1896/1897 war er Obersthofmeister des Erzherzogs Otto, 1898 im Dienst des Kaiserhofes 2. Obersthofmeister neben R. Liechtenstein, der ihm wegen Kränklichkeit die meisten seiner Agenden überließ; nach dem Tode Liechtensteins wurde er 1909 1. Obersthofmeister. Unter Montenuovos Ägide wurden bei den Hofbehörden aus Ersparnisgründen verschiedene organisatorische Reformen vorgenommen, sein persönliches Interesse galt aber hauptsächlich den Hoftheatern, wo er Mahler als Direktor der Hofoper protegierte. Montenuovo war ein persönlicher Gegner des Thronfolgers Franz Ferdinand, was besonders bei dessen Bestattung in aufsehenerregender Weise hervortrat. In der Wiener Öffentlichkeit, bei der er unbeliebt war, wurde ihm großer Einfluß auf Kaiser Franz Joseph in dessen letzten Lebensjahren zugeschrieben. […]

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 28.07.2010) [gekürzt]    Text drucken

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