Hans Mokre, Soziologe, geb. am 4. 6. 1901 in Bruck an der Mur (Steiermark), gest. am 26. 12. 1981 in Graz. Mokre studierte Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Graz sowie Rechts- und Sozialphilosophie und promovierte in beiden Fächern. 1931 habilitierte er sich für Rechtsphilosophie an der Universität Graz, wirkte ab 1934 als bundesstaatlicher Bildungsreferent und wurde 1937 zum außerordentlichen Professor ernannt. Von den Nationalsozialisten seines Amtes enthoben, lehrte Mokre zwischen 1939 und 1948 als Gastprofessor in den USA. Von 1940 bis 1945 war er Dozent für Gesellschaftslehre am Department of Sociology in St. Louis. 1948 kehrte er als Gastprofessor an die Universität Graz zurück und avancierte 1949 zum ordentlichen Professor für Rechtsphilosophie, allgemeine Staatslehre und Soziologie. Von 1958 bis zu seiner Emeritierung 1971 war er Vorstand des Instituts für Empirische Soziologie und Statistik. 1959/1960 lehrte er als Gastprofessor an der Hasanuddin University in Macassar (Indonesien).
Mokre befasste sich mit der Soziologie der Arbeiterschaft, dem Volksbildungswesen, der Staatstheorie sowie dem Internationalen Recht. Zunächst auf dem Gebiet der Rechtstheorie und dem Verfassungsrecht tätig, befasste er sich ab den 1930er Jahren mit sozialpsychologischen und sozialpolitischen Fragestellungen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. Das Verfassungsrecht der oesterreichischen Länder (1929), Theorie des Gewohnheitsrechts (1932), Grundriß der Arbeiterkunde (1950) und Aus der Welt des Arbeiters (1954).