Gustav Moissl, Komponist und Musikwissenschafter, geb. am 5. 9. 1894 in Reichenberg (Böhmen), gest. am 2. 9. 1973 in Stockerau (Niederösterreich). Der Sohn von Franz Moissl, Mitbegründer der kirchenmusikalischen Abteilung der Wiener Musikschule, besuchte die Lehrerbildungsanstalten in Reichenberg und Graz. Anschließend studierte er an der Wiener Musikakademie bei Max Springer und Franz Haböck. 1913 wurde er Regenschori im Wallfahrtsort Maria Taferl (Niederösterreich) und wirkte ab 1914 in derselben Funktion im 23. Wiener Gemeindebezirk. Ab 1920 widmete sich Moissl der Reform des Gesangs- und Musikunterrichts an den österreichischen Schulen, wurde 1923 zum Dozent am pädagogischen Institut in Wien ernannt und führte 1930 im Wiener Rundfunk das "Kindersingen" ein. Ab 1933 hielt er auf Einladung des "Austro American Institute of Education" zahlreiche musikpädagogische Informationskurse für amerikanische Studenten und Lehrer. 1946 bis 1960 unterrichtete er am Gymnasium in Stockerau. Er war Redakteur der pädagogischen Monatsschrift "Quelle" sowie der "Österreichischen Gitarre-Zeitschrift".
Zu seinen Werken zählen Kirchenmusik, Kinderlieder, Solostücke für Gitarre sowie die geistliche Szene Das letzte Abendmahl (1915). Moissl gab gemeinsam mit Hans Enders und Curt Rotter das "Österreichische Liederbuch" in vier Bänden für Schulen heraus. 1969 erhielt er den Kulturpreis des Landes Niederösterreich.