Georg Merkel, Maler, geb. am 5. 6. 1881 in Lemberg (Ukraine), gest. am 24. 11. 1976 in Wien. Merkel studierte ab 1903 an der Krakauer Akademie bei Josef von Mehoffer, übernahm 1905 das Atelier von Stanislaw Wyspianski und kam in Kontakt mit Wiener Künstlerkreisen. 1907 wurde er Mitglied des "Hagenbunds" in Wien und übersiedelte 1909 nach Paris. 1914 kehrte er nach Wien zurück und war während des Ersten Weltkriegs im "Hoch- und Deutschmeisterregiment Nr. 4" als Kriegsmaler tätig. Wegen einer schweren Erkrankung wurde er vorzeitig aus dem Militärdienst entlassen und lebte als freier Maler. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 emigrierte Merkel nach Haute-Cagnes bei Paris und wurde 1940 im Camps de Vernet interniert. Nach seiner Entlassung lebte er von 1948 bis 1951 in Cagnes sur Mer und erhielt anschließend ein staatliches Atelier in Plessis-Robinson bei Paris. 1961 wurde Merkel zum Professor ernannt und kehrte 1972 nach Österreich zurück.
Zu Merkels Werken zählen u. a. die Ölbilder Das silberne Zeitalter (1915), Mädchen mit Laute (um 1925), Der junge Bacchus (1928), Selbstbildnis (1937), In der Dämmerung (1943), Bauernmadonna (1949), Der Mandolinenspieler (1952) und Motiv aus Cagnes (1958) sowie Pastelle, Zeichnungen und Druckgraphiken. Merkel wurde mit dem Julius-Reich-Künstlerpreis (1930), dem Österreichischen Staatspreis (1936), dem Preis der Stadt Wien für bildende Kunst (1961) sowie dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1971) ausgezeichnet.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2009)     Text drucken

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