Oswald Menghin, Prähistoriker, geb. am 19. 4. 1888 in Meran, gest. am 29. 11. 1973 in Buenos Aires. Meghin studierte Germanistik, Geographie, Geschichte und Archäologie an der Universität Wien und promovierte 1910 mit der Dissertation Karte der neolithischen & kupferzeitlichen Funde in Tirol. Von 1909 bis 1911 absolvierte er den Kurs des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, arbeitete als Praktikant bei der Zentralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale in Wien und wurde 1914 zum Konservator des Denkmalamtes ernannt. 1913 habilitierte er sich für Urgeschichte an der Universität Wien, wurde 1918 zum außerordentlichen und 1922 zum ordentlichen Professor ernannt. 1935/1936 fungierte er als Rektor der Universität, wurde nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 für einige Monate Unterrichtsminister im Kabinett von Arthur Seyß-Inquart und kehrte dann an die Universität zurück. Nach 1945 wurde er aus politischen Gründen von seinem Posten enthoben und in einem amerikanischen Internierungslager festgehalten. 1948 ging er nach Argentinien, wo er an den Universitäten in Buenos Aires und La Plata unterrichtete. Menghin gründete 1914 die "Wiener prähistorische Gesellschaft" und war von 1914 bis 1943 Redakteur der "Wiener prähistorischen Zeitschrift". Er veröffentlichte Weltgeschichte der Steinzeit (1929) und Geist und Blut (1933).