Osmund Menghin, Archäologe, geb. am 22. 6. 1920 in Wien, gest. am 19. 7. 1989 in Innsbruck. Menghin absolvierte das Schottengymnasium in Wien und begann 1938 zunächst ein Studium der Veterinärmedizin an der Universität Wien, das er in Leipzig fortsetzte. 1940/1941 war er gezwungen seine Studien der Anthropologie, Urgeschichte, Ethnologie, Zoologie und Paläontologie in Wien fortzusetzen. 1941 wurde er zu Deutschen Wehrmacht eingezogen und setzte sein Studium der Vor- und Frühgeschichte, Geologie sowie Zoologie in Innsbruck bei Leonhard Franz, Raimund von Klebelsberg und Otto Steinbock fort. Ab 1946 war er als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Ur- und Frühgeschichte angestellt und promovierte 1947 mit der Dissertation Studien zur Entwicklungslehre und Begriffsbildung in der Urgeschichte der Kultur. 1957 habilitierte er sich mit der Arbeit Untersuchungen zur Urgeschichte Tirols und wurde zum Dozenten für Urgeschichte des Menschen und 1968 zum außerordentlichen Professor ernannt.
Er unternahm Studienreisen nach Südafrika, betreute gemeinsam mit Alfons Wotschitzky und Leonhard Franz die Ausgrabungen in Innsbruck-Wilten, leitete die Grabungen an den bayerischen Gräberfeldern in Pfaffenhofen sowie die Ausgrabungen der eisenzeitlichen Brandgräberfeldes in der Schottergrube von Kundl. Menghin gab u. a. "Beiträge zur Urgeschichte Tirols" (1969) und gemeinsam mit Adolf Rosenauer "Der römerzeitliche Grabfund von Weißenbach im Lechtal" (1952) heraus. Er war Mitglied des Verwaltungsausschusses und des Fachausschusses für Geschichte des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum.