Foto von Alfred Meißner

Alfred Meißner, Schriftsteller, geb. am 15. 10. 1822 in Teplitz (Böhmen), gest. am 29. 5. 1885 in Bregenz (Vorarlberg). Meißner studierte ab 1840 Medizin an der Deutschen Universität Prag, begann sich schriftstellerisch zu betätigen und schloss sich dem Dichterkreis "Junges Böhmen" an. 1845 erschien sein erster Band Gedicht. 1846 erwarb er den Doktortitel und war als praktischer Arzt in einem Spital tätig. Er hielt sich abwechselnd in Leipzig, Frankfurt am Main und Paris auf, wo er Heinrich Heine kennenlernte. 1848 wurde er als Vertreter für Leitmeritz in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt, wo er sich den radikalen Linken anschloss. Meißner kehrte 1850 nach Prag zurück und ließ sich 1869 in Bregenz (Vorarlberg) nieder. Seit den 1850er Jahren schrieb er Romane, an denen Franz Hedrich mitwirkte. Als Hedrich seine Mitarbeit bekannt machte kam es zu einem literarischen Skandal und einem Selbstmordversuch Meißners, an dessen Folgen er starb.
Zu seinen Werken zählen u. a. die Gedichtbände Ziska. Gesänge (1846), Der Sohn des Atta Troll (1850), die Tragödien Das Weib des Urias (1850), Reginald Armstrong, oder die Welt des Geldes (1853), Der Prätendent von York (1857), die Romane Der Pfarrer von Grafenried (1855), Die Sansara (1861), Zur Ehre Gottes. Eine Jesuitengeschichte (1860), Lemberger und Sohn (1865), Babel (1867), Die Kinder Roms (1870), Auf und Nieder (1879), die Autobiographie Geschichte meines Lebens (1884) sowie ein Erinnerungsband über Heinrich Heine (1856).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (April 2009)     Text drucken
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

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