Gustav Mayr, Entomologe, geb. am 12. 10. 1830 in Wien, gest. am 14. 7. 1908 ebenda. Mayr absolvierte 1847/1848 das Gymnasium, studierte dann Medizin an der Universität Wien und widmete sich daneben den Naturwissenschaften. 1851 gründete er den Wiener zoologisch-botanischen Verein mit und veröffentlichte in den Schriften des Vereins seine ersten wissenschaftlichen Arbeiten. 1853/1854 hörte er Vorlesungen über Mineralogie, Zoologie, Botanik und Chemie. Er promovierte 1854 und arbeitete bis 1855 als externer Präparand am Wiener Allgemeinen Krankenhaus. Er absolvierte die Lehramtsprüfung für Naturgeschichte und Chemie, supplierte ab 1856 das Fach Naturgeschichte am deutschen Gymnasium in Pest und unterrichtete von 1863 bis 1892 als Professor für Naturgeschichte am Rossauer Oberrealgymnasium in Wien.
Ameisen und Wanzen waren die Hauptobjekte seiner Studien, er wertete das Ameisen- und Wanzenmaterial der Novara-Expedition aus. Mayr befasste sich auch mit der Taxonomie und Biologie der Cynipidae (Gallwespen). Insgesamt beschrieb er über 150 neue Gattungen und rund 1.000 neue Arten, vorwiegend Ameisen, u. a. die Argentinische Ameise (Linepithema humile). Mayr war Ehrenmitglied zahlreicher naturkundlicher Vereine. Ihm wurde das goldene Verdienstkreuz mit der Krone (1876) und der Titel eines Kaiserlichen Rates (1892) verliehen.