Joseph Marx, Komponist, geb. am 11. 5. 1882 in Graz, gest. am 3. 9. 1964 ebenda. Marx studierte Musikwissenschaften an der Universität Graz und promovierte 1909 mit der Dissertation Über die Funktionen von Harmonie und Melodie beim Erfassen von Tonkomplexen. Ab 1914 unterrichtete er Musiktheorie und Komposition an der Wiener Musikakademie (heute: Akademie für Musik und darstellende Kunst), die er zwischen 1922 und 1925 auch leitete, und war zwischen 1947 und 1957 auch Honorarprofessor für Musikwissenschaften an der Universität Graz. Er war als Musikkritiker für das "Neue Wiener Journal" sowie ab 1945 für die "Wiener Zeitung" tätig. Von 1950 bis 1964 fungierte er als Präsident der Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger.
Zu Marxs Kompositionen zählen die Instrumentalwerke Frühlingssonate (1913), Eine Herbstsymphonie (1922), Eine Frühlingsmusik (1925), Feste im Herbst (1945) und Castelli romani (1930) sowie zahlreiche Vokalwerke, u. a. Morgengesang (1910), Herbstchor (1911), Italienisches Liederbuch (1912) und Verklärtes Jahr (1932). Er veröffentlichte Betrachtungen eines romantischen Realisten (1946) und erhielt den Ehrenring (1942) sowie den Preis der Stadt Wien für Musik (1952).