Foto von Alfred Maleta

Alfred Maleta, Jurist und Politiker, geb. am 15. 1. 1906 in Mödling (Niederösterreich), gest. am 17. 1. 1990 in Salzburg. Maleta absolvierte das humanistische Gymnasium in Linz und begann ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Graz, das er 1932 mit der Promotion abschloss. Er begann, nach der Gerichts- und Anwaltspraxis, sein politisches Wirken. Ab 1933 war er Geschäftsführer der "Vaterländischen Front" in Oberösterreich, 1934 bis 1938 erster Sekretär der oberösterreichischen Kammer für Arbeiter und Angestellte sowie des Landeskartells des Gewerkschaftsbundes. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 wurde er verhaftet und im sogenannten "Prominententransport" in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo erste Pläne für eine zukünftige "Österreichische Volkspartei" (ÖVP) entstanden. 1941 entlassen, wurde Maleta sofort zur Wehrmacht eingezogen, wo er bis 1945 an der Ostfront und am Balkan diente.
Ab 1945 war Maleta stellvertretender Leiter des Landesarbeitsamtes Oberösterreich, begründete die oberösterreichische ÖVP mit und fungierte als Landesobmann des Österreichischen Arbeiter- und Angestelltenbundes. Als Generalsekretär der ÖVP von 1951 bis 1960, war er enger Mitarbeiter von Julius Raab, wurde 1945 bis 1975 als Abgeordneter in den Nationalrat gewählt und fungierte 1962 bis 1970 als Präsident des Nationalrates. Zwischen 1955 und 1960 war er Vizepräsident der christlich-demokratischen Parteienvereinigung Europas. Maleta befasste sich mit ideologischen Problemen und politikwissenschaftlichen Fragestellungen, veröffentlichte u. a. Der Sozialist im Dollfuß-Österreich. Eine Untersuchung der Arbeiterfrage (1936), Gedanken über Politik (1946), Christliche Demokratie in der pluralistischen Gesellschaft (1962) und Entscheidung für morgen. Christliche Demokratie im Herzen Europas (1968).
Er wurde u. a. mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich (1955), dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1967) sowie dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich (1975) ausgezeichnet.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juni 2009)     Text drucken
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

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