Gertrud Magaziner, Parteifunktionärin und Musikerin, geb. 1899, gest. 1984 in Wien. Magaziner feierte als Pianistin große Erfolge, trat in der Zwischenkriegszeit den Sozialdemokraten bei und war als Nachfolgerin Käthe Leichters Vorsitzende der Sozialdemokraten des ersten Wiener Gemeindebezirks. Gemeinsam mit ihrem Mann Alfred Magaziner emigrierte sie 1936 nach Jugoslawien und 1938 nach England, wo sie zunächst als Archivarin der "Fabian Society", dann als Sekretärin des Gouverneurs der jugoslawischen Nationalbank im Exil und als Sekretärin des Ministerpräsidenten der jugoslawischen Exilregierung arbeitete. Ab 1942 war sie Delegierte der Delegiertenkonferenz der österreichischen Sozialisten in Großbritannien und nach 1945 Assistentin des Presseattachés des österreichischen Botschafters in London. 1947 kehrte sie nach Wien zurück, arbeitete in der Volksbildung, als Parteifunktionärin und bei der "Arbeiter-Zeitung". Magaziner wurde mit dem Goldenen Abzeichen des Bundes sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus (1971) ausgezeichnet.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2009)     Text drucken

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