Vinzenz Oskar Ludwig (Pseudonym: Fortunatus), Geistlicher und Historiker, geb. am 18. 6. 1875 in Niederhillersdorf, gest. am 22. 1. 1959 in Langenzersdorf. Ludwig trat 1894 den Augustinern im Chorherrenstift Klosterneuburg bei, erhielt 1899 die Priesterweihe und war als Seelsorger in Wien tätig. Er studierte Geschichte und Geographie an der Universität Wien und promovierte 1909 mit der Dissertation Probst Thomas Ruef. Ein Beitrag zur Geschichte des österreichischen Prälatenstandes. Er unterrichtete an der theologischen Hauslehranstalt des Stiftes Klosterneuburg sowie ab 1915 am Akademischen Gymnasium in Wien. Von 1929 bis 1938 fungierte er als Stadtpfarrer von Klosterneuburg und von 1938 bis 1950 als Kirchenrektor in Leopoldsberg. Zwischen 1908 und 1920 gab er das "Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg" heraus. Ludwig veröffentlichte u. a. Lebensweisheiten des Markgrafen Leopold des Heiligen (1908), Die Klosterneuburger Inkunabeln (1920), Klosterneuburg. Ein Heimatbüchlein (1924), Ludwig Uhlands Wiener Tage (1928), Der Verduner Altar (1929), Hugo Wolf. Eine poetische Lebensskizze (1930), Kleine Kirchengeschichte (1947), Blicke in Goethes Welt (1949) sowie Klosterneuburg. Kulturgeschichte eines österreichischen Stifts (1951). Zu seinen literarischen Werken zählen u. a. der Roman Im Schatten von San Pietro (1935), der Gedichtband Freiheit des Herzens (1947), das Wachau-Spiel (1927), das Passionsspiel Golgotha (1933) sowie das Drama Fata Morgana (1935).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2010)    Text drucken

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