Ludwig Lobmeyr, Glaswarenfabrikant, geb. am 2. 8. 1829 in Wien, gest. am 25. 3. 1917 ebenda. Lobmeyr besuchte die kommerzielle Abteilung der k. k. Polytechnischen Lehranstalt sowie die Zeichenschule zu St. Anna. Ab 1840 wurde er als Glaser in der Glaswarenfirma seines Vaters Josef Lobmeyr sowie bei der "Wiener Glasergenossenschaft" ausgebildet. 1858 erhielt er den Meister-Titel, unternahm zahlreiche Studienreisen und wurde Gesellschafter der Glaswarenfirma, die sein Bruder 1855 übernommen hatte. Von 1864 bis 1902 führte Lobmeyr die Firma als alleiniger Besitzer weiter. Er stellte auf der Pariser Weltausstellung (1867) aus und arbeitete eng mit den Künstlern Josef Hoffmann und Theophil von Hansen zusammen.
Zu seinen berühmtesten Erzeugnissen gehören die Kristallgeräte für Kaiser Franz Joseph (1870), die Tafelgarnituren für Erzherzog Rainer (1873) und die Prunkgefäße für das Österreichische Museum (1873). Lobmeyr war erstes bürgerliches Mitglied des Herrenhauses und Präsident des Zweigvereins der "Schiller-Stiftung". Er veröffentlichte Die Glasindustrie, ihre Geschichte, gegenwärtige Entwicklung und Statistik (1874).