Hans Lieb, Chemiker, geb. am 20. 7. 1887 in Weiz (Steiermark), gest. am 12. 12. 1979 in Graz. Lieb studierte Chemie, Physik sowie Medizin an der Universität Graz und promovierte 1912. Zwischen 1916 und 1921 absolvierte er ein Medizinstudium und arbeitete seit 1918 als Gerichtschemiker. 1921 habilitierte er sich für Chemie an der Universität Graz und wurde 1924 zum außerordentlichen Professor für physiologische Chemie ernannt. 1931 wurde er ordentlicher Professor und Vorstand des medizinisch-chemischen Instituts der Universität Graz. In den Jahren 1935 bis 1936 sowie 1945 bis 1946 fungierte er als Dekan der Fakultät. Ab 1948 war er Präsident der "Österreichischen Gesellschaft für Mikrochemie". Von 1931 bis 1938 und dann wieder ab 1949 war er Mitglied des "Obersten Sanitätsrates" in Wien. Zu Liebs Arbeitsgebieten zählten die quantitative organische Mikroanalyse, synthetisch-organische Arbeiten in der aromatischen Reihe und in der Reihe der Arsenverbindungen, organische Naturstoffe sowie physiologisch-chemische Arbeiten über Cerebrosid-Speicherung, Kreatin- und Kreatinin-Stoffwechsel. Er veröffentlicht u. a. ein Praktikum der physiologischen Chemie (1946). 1950 wurde er mit dem Pregl-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.