Carl Friedrich Lehmann-Haupt, Althistoriker und Orientalist, geb. am 11. 3. 1861 in Hamburg, gest. am 24. 7. 1938 in Innsbruck. Lehmann-Haupt studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg, Leipzig, Göttingen, Berlin und Baltimore und promovierte 1883. Hierauf studierte er Orientalistik und Geschichte, promovierte 1886 und arbeitete ab 1887 als Hilfsarbeiter an der ägyptischen Abteilungen des königlichen Museum in Berlin und habilitierte sich 1893 mit der Arbeit Schamasch-schumukin. König von Babylon als Privatdozent für alte Geschichte an der Universität Berlin. 1898 bis 1899 unternahm er Forschungsreisen nach Armenien, wurde 1901 zu außerordentlichen, 1911 zum ordentlichen Professor ernannt und unterrichtete in Liverpool, ab 1915 in Konstantinopel und ab 1918 in Innsbruck. Er war Gründer und Herausgeber der Zeitschrift "Klio. Beiträge zur alten Geschichte" sowie 1911 bis 1914 Mitherausgeber der "Liverpool Annals of Archeology and Anthropology".
Lehmann-Haupt veröffentlichte u. a. Zwei Hauptprobleme der altorientalischen Chronologie und ihre Lösung (1898), Materialien zur älteren Geschichte Armeniens und Mesopotamiens (1907), das zweibändige Werk Armenien einst und jetzt (1910/1926), Israel, seine Entwicklung im Rahmen der Weltgeschichte (1911) und Geschichte des alten Orients (1925).