Wanda Lanzer, Bibliothekarin, geb. am 25. 5. 1896 in Wien, gest. am 17. 11. 1980 ebenda. Lanzer absolvierte das Mädchenlyzeum in Wien, unterrichtete Deutsch in Lemberg und studierte ab 1922 Philosophie an der Universität Wien. 1924 promovierte sie mit der Arbeit Marxistische Krisentheorie. 1925 heiratete sie den Juristen Felix Lanzer und arbeitete bis 1934 in der Bibliothek der Wiener Arbeiterkammer. Zudem war Lanzer Mitinitiatorin des "Mittelschulkurses sozialistischer Arbeiter", einem Abendkurs, der Arbeitern helfen sollte, das Recht auf den Besuch einer Hochschule zu erwerben. 1938 emigrierte sie nach Schweden und betreute von 1949 bis 1964 das zentrale Archiv der schwedischen Arbeiterbewegung in Stockholm. Nach ihrer Rückkehr nach Wien arbeitete sie ab 1964 als Konsulentin der Arbeiterkammer, bearbeitete die Nachlässe von Victor und Friedrich Adler, die 1970 dem "Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung" zur Betreuung übergeben wurden und war Mitglied des Herausgeberkomitees der Werkausgabe ihres Stiefvaters Otto Bauer.