Herbert Lamprecht, Pflanzengenetiker, geb. am 3. 11. 1889 in Mureck (Steiermark), gest. am 18. 6. 1969 in Graz. Lamprecht, Sohn eines Sparkassenbeamten, besuchte von 1900 bis 1907 die Landesoberrealschule in Graz und befasste sich bereits während seiner Schulzeit mit Paläontologie. Er studierte Chemie an der Technischen Hochschule sowie an der Universität Wien und promovierte mit einer Dissertation über Anthracenderivate. Im Ersten Weltkrieg diente er an der italienischen Front und arbeitete anschließend im Auftrag des k.u.k. Kriegsministeriums in den Vereinigten Chemischen Werken Floridsdorf (Wien). Von 1919 bis 1920 studierte Lamprecht organische Mikroanalyse bei dem Chemiker und Nobelpreisträger Fritz Pregl. 1921 erhielt er die Stelle eines Assistenten an der Staatlichen Gartenbau-Versuchsanstalt in Alnarp (Schweden), studierte Botanik, Genetik und Statistik an der Universität Lund und erwarb einen zweiten Doktorgrad. In den 1930er Jahren wurde er Direktor der Staatszuchtanstalt Weibullsholm (Schweden). Er konzentrierte sich auf Forschungen, die sich auf praktisch-züchterische sowie wissenschaftliche Ergebnisse konzentrierten, gründete 1943 die Zeitschrift "Agri Hortique Genetica" und ging 1969 nach Österreich zurück.
Lamprecht wurde mit dem Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1967) ausgezeichnet, war Ehrenmitglied der "Zoologisch-Botanischen Gesellschaft Wien" (1951), Mitglied der "Königlichen Physiographischen Gesellschaft Lund" (1958) und korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.