Herbert Lager, Lehrer und Volkstanzforscher, geb. am 20. 6. 1907 in Wien, gest. am 31. 8. 1992 ebenda. Lager absolvierte eine Wiener Realschule, maturierte 1924 und studierte Naturgeschichte und Leibeserziehung. 1930 schloss er sein Studium mit der Lehramtsprüfung ab und unterrichtete am Realgymnasium im dritten Wiener Gemeindebezirk. Ab 1938 war er an der Lehrerbildungsanstalt im ersten Wiener Gemeindebezirk tätig. 1940 wurde er zur Luftwaffe eingezogen, 1942 bei der Schlacht um Sewastopol schwer verwundet und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft. 1946 ging Lager als "Military Instructor" an die "War Office Mountain Training School" nach Mallnitz (Kärnten), da er über Erfahrung im alpinen Raum verfügte und staatlich geprüfter Skilehrer war. Ab 1949 lehrte er am Bundesgymnasium im ersten Wiener Gemeindebezirk, wurde 1962 zum Oberstudienrat ernannt und ging 1968 in Ruhestand.
Durch seine frühe Begegnung mit Raimund Zoder, dem Begründer der österreichischen Volkstanzforschung und -bewegung, erhielt er, als Mitglied des Urania-Volkstanzkreises eine Ausbildung als Tänzer, Sänger und Tanzlehrer. In den 1930er Jahren wurde er als Referent und Tanzlehrer eingesetzt. Ab 1949 leitete er das Volkstanzbüro für Studentenwanderungen in Wien, aus dem später der "Akademische Volkstanzkreis" hervorging. Von 1953 bis 1976 erhielt er einen Lehrauftrag für Brauchtum-, Volkslied- und Volkstanzkunde an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Zwischen 1961 und 1984 leitete er die Werkwochen der Bundesarbeitsgemeinschaft "Österreichischer Volkstanz".
Lager veröffentlichte neben Volkstanzaufzeichnungen in den Zeitschriften "Das deutsche Volkslied", "Jahrbuch des Österreichischen Volksliedwerkes" und "Der fröhliche Kreis", das Werk Perchtentanz im Pinzgau (1940) gemeinsam mit Ilka Peter sowie zahlreiche Tanzbücher. Er wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien und der Raimund Zoder-Medaille ausgezeichnet.