Minna Lachs, Pädagogin und Schriftstellerin, geb. am 10. 7. 1907 in Trembowla (Galizien), gest. am 22. 6. 1993 in Wien. Lachs kam zu Beginn des Ersten Weltkriegs nach Wien. Hier wuchs sie vielsprachig auf und studierte Germanistik, Romanistik, Psychologie und Pädagogik. Sie lernte die Psychologin Charlotte Bühler kennen, die sie in ihren Kreis aufnahm. Lachs promovierte 1931 mit der Arbeit Die deutsche Ghettogeschichte und legte 1933 die Lehramtsprüfung für Deutsch und Französisch ab. Da sie den Juristen Ernst Lachs geheiratet hatte, war ihr auf Grund der damaligen Gesetzeslage das Unterrichten an öffentlichen Schulen nicht möglich. Daher unterrichtete sie an Privatschulen und gab Matura-Vorbereitungskursen. 1938 flüchtete Lachs nach Zürich, wo sie für Zeitungen arbeitete und Buchrezensionen schrieb. 1941 fuhr sie von Lissabon aus nach New York und lehrte dort an Privatschulen. 1947 kehrte sie nach Wien zurück, arbeitete als Mittelschullehrerin und verfasste Lehrbücher für den Englisch-Unterricht.
Lachs publizierte ihre privaten Erinnerungen unter dem Titel Warum schaust du zurück. Erinnerungen 1907–1941 (1986) und das Kinderbuch Was raschelt da im Bauernhof? (1987). Von 1954 bis 1972 war sie Direktorin eines Mädchengymnasiums. Lachs arbeitete ehrenamtlich für die UNESCO und fungierte ab 1956 als Vizepräsidentin der österreichischen UNESCO-Kommission.