Rolf Kutschera, (früher Adolf Kučera), geb. am 6. 1. 1916 in Wien, gest. am 22. 1. 2012 ebenda, Schauspieler, Regisseur, Theaterleiter, Ehemann der Schauspielerin Susanne Almássy. Kutschera schloss, auf Wunsch und in Nachfolge seines Vaters, eine Fleischhauerlehre ab, trat aber bald danach, 1936, ins Schauspielseminar von Rudolf Beer an der Wiener Scala ein. 1937 hatte er als Eleve am Theater an der Wien sein erstes Engagement. In den 1940er Jahren trat Kutschera auf verschiedenen Wiener Bühnen auf, im Volkstheater, im Theater in der Josefstadt, unterbrochen vom Militärdienst (1941–1943), der ihn im Sommer 1942 an die Ostfront führte.
Nach 1950 entfaltete Kutschera eine umfangreiche Regisseurtätigkeit an verschiedenen deutschsprachigen Bühnen im In- und Ausland (Wien, Zürich, Stuttgart, Hamburg und vor allem in Berlin), wirkte aber auch in mehreren Spielfilmen mit, u.a. als Hauptmann Witterer im zweiten Teil des Kriegsfilmes 08/15 (1955). 1965 übernahm Kutschera bis Ende 1982 die künstlerische Leitung des Theaters an der Wien und etablierte dort mit großen Publikumserfolgen das deutschsprachige Musical (z. B. Hello Dolly, Gigi oder Evita).
Die vereinigten Bühnen Wien ernannten Kutschera 1996 zum Ehrenmitglied des Theaters an der Wien, außerdem wurden ihm der Professorentitel (1971), das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (1976) sowie die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (1980) verliehen
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