Friedrich Kümel, Geologe, geb. am 13.  5. 1908 in Wien, gest. am  22. 8. 1955 in den Ötztaler-Alpen. Kümel legte im Jahre 1926 die Realschulmatura ab und studierte von 1926 bis 1932 an der Wiener Universität Geologie, Paläontologie und Mineralogie. 1932 legte er die Prüfung für das Lehramt an Mittelschulen ab und unterrichtete in den Jahren 1932 bis 1933 an einem Realgymnasium in Wien. 1934 erwarb er das Doktorat der Philosophie mit einer Dissertation über das Rosaliengebirge, war am Geologischen Institut der Wiener Universität bei F. E. Sueß tätig und trat im gleichen Jahre in die Dienste der Geologischen Bundesanstalt in Wien, wo er zunächst den Lagerstättenkataster führte und dann mit der Kartierung des Blattes Ödenburg beauftragt wurde. Zwischendurch begleitete er J. Pia bei dessen Aufnahmen im Almtal. 1937 kartierte er im Auftrag des Alpenvereins seinen Anteil im Dachsteingebirge. In dieses Jahr fällt auch seine erste Orientreise, die ihn in den Irak, im Dienste der British Oil Development Co. Ltd., Mosul führte. 1939 kehrte er für kurze Zeit nach Wien zurück und stellte sich der damaligen Reichsstelle für Bodenforschung, Zweigstelle Wien, zur Verfügung. Noch im selben Jahre folgte er einem Ruf der Algemeene Explorate Maatschappij Amsterdam - Teheran nach Iran als Erdölspezialist und Erzgeologe. 1940 wurde er nach Lösung seines Vertragsverhältnisses in die Generalminenverwaltung des Iranischen Industrieministeriums berufen. Dort hatte er die geologische Landesaufnahme und sämtliche Bergbauuntersuchungen in zwei der größten Provinzen des Landes zu leiten. Nach dem Einmarsch der Alliierten in Iran wurde er interniert und als Zivilgefangener nach Emaus (Palästina), später in die Suezkanalzone gebracht, wo er endlose qualvolle Jahre des Wartens verbringen mußte. Erst 1948 wurde er repatriiert und Chefgeologe bei der ehemaligen Deutschen Erdöl A. G in Neusiedl an der Zaya, wo er als Produktionsgeologe arbeitete. Noch im selben Jahre trat er als Chefgeologe zur Firma Rumpel A. G. Büro für geologische Aufschlußbohrungen über und war zudem Mitarbeiter der Geologischen Bundesanstalt in Wien. Wieder hielt er es da nicht aus. 1953 war er in Diensten der UNO zum letzten Mal im Orient, zum zweiten Mal in Iran, aber unleidliche Verhältnisse veranlaßten ihn, schon nach einem Jahr in die Heimat zurückzukehren. Hier hatte er in den letzten Jahren als Privatmann und Auswärtiger Mitarbeiter der Geologischen Bundesanstalt ganz seine Studien gelebt.

Text: Georg Rosenberg in Mitt. Geol. Ges. in Wien (1956), Bd. 49 [gekürzt von Thomas Hofmann]     Text drucken

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