Wilhelm Kubitschek, Historiker und Archäologe, geb. am 28. 6. 1858 in Pressburg (Slowakei), gest. am 2. 10. 1936 in Wien. Kubitschek absolvierte das akademische Gymnasium in Wien und studierte Geschichte an den Universitäten Wien und Berlin. Er legte die Lehramtsprüfung für Mittelschulen ab und promovierte 1883. Anschließend unterrichtete er als Gymnasialprofessor und habilitierte sich 1896 für alte Geschichte an der Universität Wien. Er wurde in Graz zum außerordentlichen Professor der römischen Altertumskunde ernannt und unternahm Forschungsreisen nach Italien, Griechenland und Kleinasien, von wo er mit reichem wissenschaftlichem Material zurückkehrte. Später leitete er als Direktor das Hofmünzkabinett und war von 1901 bis 1914 Generalkonservator der Zentralkommission für Kunst- und historische Denkmale. 1916 wurde er zum ordentlichen Professor an der Universität Wien ernannt.
Mit der Gründung des "Jahrbuchs für Altertumskunde" (1907) und der "Numismatischen Zeitschrift" (1908), rief er zwei Fachblätter von Weltrang ins Leben. Kubitschek veröffentlichte u. a. einen Führer durch Carnuntum (1891), Die Römerzeit (1923), Grundriß der antiken Zeitrechnung (1928) und Ältere Berichte über den römischen Limes in Pannonien (1928).