Ferdinand Krackowizer, Archivar und Schriftsteller, geb. am 27. 5. 1844 in Wels (Oberösterreich), gest. am 20. 10. 1933 in Linz. Der Sohn des Juristen und Familiengeschichtsforschers Ferdinand Krackowizer (1813-1893) [...] besuchte von 1854 bis 1862 das Stiftsgymnasium Kremsmünster und studierte ab 1862 an den Universitäten Wien und Innsbruck Jus. 1868 promovierte er, trat 1868 als Konzeptspraktikant in den oberösterreichischen Landesdienst und wurde 1875 Landesarchivar und Registrator. 1903 als kaiserlicher Rat im Ruhestand, wurde ihm 1921 von der oberösterreichischen Landesregierung ehrenhalber der Titel oberösterreichischer Landesarchivdirektor verliehen. Krackowizer stellte das ständische Archiv neu auf und erwarb mehrere neue Bestände. Durch die Publikation von Archivverzeichnissen weckte er das Interesse für das Landesarchiv, durch seine Aufnahme der Stadt- und Marktarchive regte er den öffentlichen Archivschutz an. Krackowizer, der zahlreiche meist kleinere Arbeiten zur Heimatkunde verfaßte, war als Archivar der Typus des musealen Sammlers. Als humoristischer Schriftsteller von Bedeutung wurde er durch seine Naturgeschichte des österreichischen Studenten (1890) über die Grenzen seiner Heimat hinaus bekannt.
Er veröffentlichte u. a. Heimatkunde von Oberösterreich (1872), Naturgeschichte des Kremsmünsterer Studenten (1877), Das Archiv von Schlüsselberg im Landesarchiv zu Linz (1899), An der blauen Donau (1900), Das Lied vom Protzen Kilian (1901) und Das oberösterreichische Landesarchiv zu Linz (1903).

Text: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 Online Edition, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Stand: 24.11.2009) [gekürzt]     Text drucken

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