Hanns Koren, Volkskundler, geb. am 20. 11. 1906 in Köflach (Steiermark), gest. am 27. 12. 1985 in Graz. Koren besuchte das Fürstbischöfliche Knabenseminar in Graz, legte 1927 die Reifeprüfung ab und studierte Germanistik und Volkskunde an der Universität Graz. 1932 promovierte er mit der Dissertation Die steirischen Josephspiele und kam als Assistent an das Institut für religiöse Volkskunde nach Salzburg. Ab 1936 war er wissenschaftlicher Assistent des Volkskundemuseums des steiermärkischen Landesmuseums Joanneum. 1939 verlor er für ein Jahr seine Posten, wurde 1940 zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und arbeitete ab 1944 wieder am Volkskundemuseum. 1945 wurde er zum Kustos ernannt und habilitierte sich an der Universität Graz mit der Arbeit Die Spende. Eine volkskundliche Studie über die Beziehung "Arme Seelen – arme Leute" für Deutsche Volkskunde. Ab 1949 leitete er das Volkskundemuseum, erhielt 1951 den Titel eines außerordentlichen und 1955 den eines ordentlichen Professors. Ab 1950 leitete er die Katholische Aktion in der Steiermark, fungierte ab 1953 als Nationalratsabgeordneter und wurde 1956 Mitglied des Akademischen Rates im Bundesministerium für Unterricht. Von 1957 bis 1963 war er Landesrat der Steiermärkischen Landesregierung und von 1963 bis 1970 Landeshauptmannstellvertreter. Koren veröffentlichte u. a. Volksbrauch im Kirchenjahr (1934), Volkskunde als gläubige Wissenschaft (1936), Pflug und Arl. Ein Beitrag zur Volkskunde der Ackergeräte (1950), Volkskunde in der Gegenwart (1952), Verwandlung der Heimat (1972), Momentaufnahmen. Menschen, die mir begegneten (1975), Daheim. Unterhaltliche Erinnerungen (1980) und Wieder daheim. Aufzeichnungen und Anreden (1984). Er wurde mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1960), dem Ehrenring des Landes Steiermark (1975) sowie dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1981) ausgezeichnet.