Hermann Joseph Kopf, Schriftsteller, geb. am 8. 10. 1929 in St. Gallen (Schweiz), gest. am 22. 8. 1979 ebenda. Kopf arbeitete, nach einem abgebrochenen Besuch der Kantonsschule in St. Gallen, einem Aufenthalt im Kollegium Stans und einem gescheiterten Bankvolontariat in Gossau, in der Landwirtschaft bei einer befreundeten Familie in Götzis (Vorarlberg). 1948 ging er nach Wien und fand dort von 1949 bis 1952 eine Anstellung als Bankbeamter in der Creditanstalt Bregenz. Von 1953 bis 1954 war bei der gleichen Bank in Salzburg angestellt und unternahm mehrere Reisen nach Spanien und Italien. Ab 1956 lebte er wieder in Wien, wo er ein Jahr lang Sekretär und Galeriebetreuer des Malers Ernst Fuchs war. Kopf hatte Kontakte zu zahlreichen Intellektuellen und Künstlern der 1950er Jahre, u. a. Friedensreich Hundertwasser, Friedrich Gulda, Ernst Fischer, Max Mell und Felix Braun. In den 1960er Jahren hielt er sich in Israel auf. Er publizierte Lyrik in der Anthologie "Dichtung aus Vorarlberg" (1964), der Literaturzeitschrift "Wort in der Zeit" sowie im "Tagebuch" und in der "Furche".
Zu seinen Werken zählen u. a. die Gedichtbände Nocturne (1948), Von der Liebe und vom Tod. Sieben Gedichte (1952), Durchschossen von blauem Sternlicht (1963), Toledo (1964) sowie der unveröffentlichte Roman Mitternachtssonne. Seine gesammelten Gedichte erschienen 1992 in zwei Bänden unter dem Titel nur eine bewegung von licht und das geöffnete schneeblatt. Kopf wurde 1973 mit dem Johann-Peter-Hebel-Preis ausgezeichnet.